Vorläufiger Abschluss des Prozesses „Kirche am Ort“

Wie geht es mit uns weiter?

Drei Jahre lang hatte man sich getroffen, um darüber nachzudenken, wie wir unsere Seelsorgeeinheit und ihre Gemeinden fit für die Zukunft machen können. Zentrale Themen waren „Liturgie“, „Kirche als Kraftquelle“, „Caritative & diakonische Kirche“ und „Kinder, Jugendliche und Familien“. Am Ende hatte jedes Mitglied des Prozessteams ca. 25 Stunden Lebenszeit investiert, um unsere jetzige Situation besser kennenzulernen, zu beurteilen und konkrete Wege für die Zukunft festzulegen.

Am Abend des 8. Juli kamen Vertreter der neuen Kirchengemeinderäte in Ingelfingen mit dem stellvertretenden Dekan Helmut Nohanowisch (Pfedelbach) zusammen.
Er würdigte den Prozess und bestärkte die Gemeinden auf ihrem Weg. Dabei betonte er - vor dem Hintergrund der Wachstums-Gleichnisse im Evangelium -, dass wir bei allem Bemühen nicht alles selber „machen“ können und müssen. Im Vertrauen, dass die Kirche ein Werkzeug Gottes ist, können wir Dinge „geschehen lassen“. Dort wo etwas aufblüht, fördern und stärken, dort wo Dinge ihre Zeit hinter sich haben, beenden.Im Laufe des Abends stellte Pfarrer Morgen den neuen Liturgieplan vor. Insgesamt sind es weniger Gottesdienste, aber alle sieben Kirchen bleiben Gottesdienstort.

Sabine Beck erläuterte die organisatorische Umstrukturierung der Seelsorgeeinheit. Alle Gemeinden bleiben selbstständig, aber das Gemeinsame wird über den Gemeinsame Ausschuss gestärkt. Niedernhall, als Gemeinde so groß wie die anderen drei zusammen, wird zur geschäftsführenden Kirchengemeinde.

Diakon Ankenbrand stellte die Leitsätze vor, welche als Ergebnisse von „Kirche am Ort“ in den neuen Kooperationsvertrag kommen:

Liturgie
Liturgie wird bei uns in großer Vielfalt gefeiert, wobei die Eucharistiefeier zentraler Bestandteil bleibt.
Es sollen die Bedürfnisse möglichst vieler Menschen, alle Altersklassen und Lebenssituationen angesprochen werden.
Der Gottesdienst vor Ort bleibt wichtigste Anlaufstelle. Allerdings gehen wir in Zeiten großer Mobilität von der Bereitschaft aus, auch andernorts Gottesdienst mitzufeiern.

Spiritualität
Der Raum der Kirchengemeinde kann ein Raum vielfältiger Erfahrungen von Gottesnähe sein.
Wir sind uns bewusst, dass sich spirituell Suchende nicht nur im Kernbereich der Gemeinde finden, sondern weit darüber hinaus.
Die Bandbreite der spirituellen Bedürfnisse des heutigen Menschen versuchen wir wahrzunehmen und unsere Angebote entsprechend auszurichten.

Caritas und Diakonie
Wir halten den Blick wach für offene und versteckte Not. Unserer Verantwortung für die schwächeren Glieder unserer Gemeinde und unseres Lebensumfeldes sind wir uns bewusst und handeln danach.
Die vorhandenen caritativen Angebote bauen wir aus und passen sie stets neu den wechselnden Zeitläufen an. Dabei sind wir mit der Verbands-Caritas vor Ort vernetzt.

Kinder - Jugend – Familie
Wir nehmen wahr, was die Bedürfnisse von jungen Menschen und Familien sind. Dabei erkennen wir, dass „Kirche“ bei vielen eine nachrangige Bedeutung hat.
Umso mehr wollen wir an den vorhandenen Berührungspunkten präsent sein und das vorhandene Potential nutzen, um neue Begegnungsräume, z.B. für Familien, zu schaffen.

Die Vernetzung mit der Jungen Kirche des Dekanats Hohenlohe eröffnet uns weitere Perspektiven.