St. Maria Niedernhall

mit Weißbach St. Bonifatius u. Forchtenberg St. Franziskus

Auf drei bürgerliche Gemeinden verteilen sich unsere drei Kirchen. In Niedernhall ist es St. Maria, wo sich die zentralen Veranstaltungen der Kirchengemeinde abspielen. Benachbart in Weißbach befindet sich St. Bonifatius, weiter kocherabwärts St. Franziskus in Forchtenberg.
Mit ca. 2000 Gemeindemitgliedern ist St. Maria die größte Kirchengemeinde der Seelsorgeeinheit und verfügt über ein eigenes Pfarramt.

 

Über die Geschichte der Kirchengemeinde St. Maria Niedernhall

Die neuere Geschichte unserer Gemeinde beginnt erst nach dem 2. Weltkrieg.
Nach dem Krieg gab es in Niedernhall nur drei katholische Familien, und die gehörten zur Gemeinde Nagelsberg bei Künzelsau, der eigentlichen „Muttergemeinde“ des gesamten Kochertales.
So wurde die erste katholische Kirche des Kochertales 1953 in Niedernhall am Burgstallweinberg errichtet. Einheimische Christen und eine Studentengruppe aus Belgien bauten an der Kirche, die am 2. Mai 1954 vom Bischof Carl-Joseph Leiprecht geweiht wurde. Sie erhielt den Namen: Maria, Mutter der guten Hoffnung. 1969 wurde St. Franziskus in Forchtenberg und 1971 St. Bonifatius in Weißbach errichtet. Alle drei Kirchen bilden die Gemeinde St. Maria zu Niedernhall.
St. Maria zu Niedernhall wurde schnell zu klein. Deswegen errichtete man eine größere Kirche, die jetzige Zeltdachkirche an der Kochertalstraße, die am 4.11.1984 von Bischof Dr. Georg Moser geweiht wurde.
In den letzten Jahrzehnten wuchsen die Verbindungen in allen drei Ortschaften zu den evangelischen Christen heran, und heute gibt es viele Veranstaltungen, in denen beide Kirchen gerne zusammenarbeiten.
Im April 2002 bildeten die Kirchengemeinden St. Maria Niedernhall, Heilig Kreuz Ingelfingen, St. Rochus Eberstal und St. Bartholomäus Weldingsfelden die Seelsorgeeinheit Mittleres Kochertal.

Geschichtliches zu St. Franziskus Forchtenberg

Große Freude herrschte, als am 19. Oktober 1969 St. Franziskus als eigene Kirche in Forchtenberg durch Domkapitular Prälat Alfred Weitmann geweiht wurde. Bis dahin gab es beschwerliche Wege zum Gottesdienst, aber bald auch eine große Gastfreundschaft der evangelischen Kirchengemeinde.

St. Franziskus wurde innerhalb von einem halben Jahr (Grundsteinlegung 4. Mai 1969) als Fertigbauteil-Kirche erstellt. Weitere Kirchen dieser Bauart in unserer Diözese wirken allerdings durch andere Gestaltung der Fenster (je nach Kirchenpatron) doch verschieden. Tatkräftig geholfen beim Bau der Kirche haben der damalige Stadtpfarrer José Sauter-Gabriel und zahlreiche Gemeindemitglieder, die auch den eigentlich nicht geplanten Ausbau des Untergeschosses durchgesetzt hatten. So stehen bis heute mehrere  Gemeinderäume zur Verfügung, deren Nutzung leider im  Laufe der Jahre ziemlich nachgelassen hat. Von außen wirkt St. Franziskus schlicht und sachlich. Seit der Außen- renovierung 2008 ist das nun hellere Dach weithin sichtbar. Neu gestaltet wurde dabei der Außenbereich mit barrierefreien Zugängen zu Kirche,  Gruppenräumen und Saal. Energetische Maßnahmen verbessern seither das Wohlbefinden in unserer Kirche.
  Im Innern der Kirche empfängt uns eine heimelige Atmosphäre. Die groß- zügig mit hellem Holz gestaltete Decke und das Gestühl wirken freundlich. Besonders beeindruckend sind aber die herrlichen Glasfenster.  Vor allem an sonnigen Tagen wird der Kirchenraum  in ein strahlendes,  farbenfrohes  Licht getaucht. Dargestellt ist hauptsächlich der Sonnengesang des  Heiligen  Franziskus: im großen Fenster über dem Eingang Schwester Sonne und Schwester Mutter Erde sowie eine Blume für die  Geschöpfe (das Lebendige) – Foto oben, neben dem Ambo Bruder Wind (wogende Halme) und Bruder Feuer sowie Schwester Wasser. Das Element Wasser umfließt den ganzen Kirchenraum. Darin eingebettet sind die farbenfrohen, grafisch schlichten Kreuzwegstationen voller Ausdruckskraft. Hervorgehoben ist die Kreuzigungsszene durch ein Schiefermosaik (künstlerische Gestaltung gesamt Herr René Auer). Die Fenster neben dem Tabernakel weisen auf die Eucharistie (Brot, Kelch und Trauben) und Jesus (Fisch – griechisch Ichtys = Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser) hin.  Über dem Altar schwebt ein sehr wertvolles Kreuz: Von einem  unbekannten Meister in Spanien um das 15. Jahrhundert geschnitzt, durch Pfarrer SauterGabriel restauriert und  vergrößert mit einem Eiche-Hintergrund verleiht es dem Raum eine würdevolle Note. Vor dem Altarraum befindet sich die  Statue unseres Kirchenpatrons Franz von Assisi, ein Geschenk des Dom- kapitulars Prof. Dr. Francisco Camprubi aus Barcelona. Gesammelt steht der Heilige vor uns. Sein rechter Zeigefinger ist konzentriert nach oben auf das Ewige gerichtet, seine linke Hand milde in Richtung Erde ausgebreitet.  Woher die Marien-Statue stammt, ist leider nicht bekannt.  Im Laufe der Zeit ergaben sich auch im Kirchenraum einige Veränderungen. Altar und Ambo aus Holz wurden 1993 durch Ausführungen in Stein aus der Kirche Ingelfingen ersetzt. Dabei erfolgte auch eine Innendämmung der  Betonteile. Eine Pfeifen-Orgel wurde 1994 eingebaut. Nach einem Schwelbrand im Abstellraum  neben der Sakristei an Silvester 1995, der zum Glück glimpflich verlief, wurde die Heizung (außer in der Kirche) auf Gas umgestellt. 1999 erhielten wir eine große Spende für den Einbau einer Lautsprecheranlage und einer Antonius-Statue (neben der Orgel) sowie für sehr schöne Holz-Krippenfiguren.

Aus der eingemauerten Urkunde (Grundstein): Unser HERR JESUS  CHRISTUS, der selbst der Eckstein geworden ist, sei diesem Bauwerk  Beginn, Fortgang und Vollendung.         
A. Kober

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Pfarrkirche St. Bonifatius in Weißbach

Filialkirche der Pfarrgemeinde St. Maria in Niedernhall

Nach dem 2. Weltkrieg wuchs die Katholikenzahl in Weißbach stetig an. Bereits unter Stadtpfarrer Gutsfeld wurde Mitte der 60er Jahre der Bau einer Fertigbaukirche erwogen.
Nach dem Erwerb des Bauplatzes 1967 wurden die Pläne konkreter, bis dann am 14.05.1970 der Grundstein zur Bonifatius-Kirche gelegt wurde.
Am 12.12.1971 erfolgte die Weihe durch Weihbischof Anton Herre. Pfarrer José Sauter–Gabriel hatte maßgeblich das Bauvorhaben vorangetrieben – wie auch schon bei den Kirchen in Forchtenberg und später in Ingelfingen. Die Kirche wurde in Fertigbauweise vom Architekturbüro Reutter aus Wernau geplant. Fast dieselbe Kirche finden wir auch in Nagelsberg: die Christuskirche.

Das Altarkreuz eines unbekannten spanischen Meisters aus dem
16. Jahrhundert, die Statue des Hl. Antonius von Padua (18. Jh, unbekannter spanischer Meister) und der von einem damals
18–jährigen Künstler gemalte Kreuzweg fügen sich harmonisch zusammen.
Der gemalte Kreuzweg besticht durch seine schöne Farbkombination aus verschiedenen Pastelltönen.
Neben dem Tabernakel finden wir auch eine 2001 gestiftete Bonifatius-Statue – eine schöne Holzschnitzarbeit.

Zur Weihnachtszeit kann die Weißbacher Kirche durch ein besonderes Highlight glänzen: die wunderschön gestaltete Weihnachtskrippe von Frau Gertrud Metzger (+ 2012). Über viele Jahre hat Frau Metzger diese originelle und einzigartige Krippe mit viel Liebe zum Detail gebastelt.

Aber es lohnt sich sicher nicht nur zur Weihnachtszeit, die Bonifatius-Kirche in Weißbach zu besuchen!

Zum Schluss noch ein kleiner Auszug aus dem Bonifatius-Lied,
das jedes Jahr zum Kirchenpatrozinium (5. Juni) gesungen wird:

Du Bote Gottes ausgesandt,
das Heil zu künden unserm Land;
du Glaubensvater, guter Hirt,
du treuer Zeuge, unbeirrt.

Steh uns mit deiner Hilfe bei
und mache uns im Glauben treu,
o heil'ger Bonifatius!

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